Ja, ein bischen hat mich das Fieber gepackt. Es beteht der Verdacht auf G.A.S (Guitar Aquisition Syndrom). Seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken, demnächst (jedenfalls an einem noch nicht näher bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft) meinen Gitarrenpark zu erweitern. Gitarrenpark hört sich jetzt nach viel an, streng genommen besteht der aus vier Gitarren, ich zähle aber eigentlich nur eine so richtig:
– Crafter GLS 3000: Eine Crafter Grand Auditorium aus massiven Hölzern (Zeder/Palisander). Meine Hauptgitarre und eigentlich die einzige die ich momentan spiele.
– Takamine GC320: Eine Leihgabe meines Schwiegervaters. Eigentlich wollte ich das Spektrum meiner Gitarren um eine Dreadnought erweitern. Da diese Gitarre bei meinem Schwiegervater nur im Keller steht, kann ich sie mir ja auch leihen. Leider steht sie bei mir auch nur in der Ecke, weil ich nicht so 100% damit klarkomme.
– Eine Nylon-String: Schon lange nicht mehr darauf gespielt.
– Les Paul Nachbau von Cherry, ungefähr 18 Jahre alt und auch fast so lange unbenutzt. Ich bin eindeutig kein E-Gitarrist.
So dass also zu meinem Fuhrpark. Die Crafter ist mit ihrem etwas breiteren Hals eher eine Fingerstyle-Gitarre, und war entsprchend vor 3 Jahren die optimale Wahl für mich. Mitlerweile bewege ich mich ein wenig weg vom Fingerstyle und fange an mich mit dem Plektrum anzufreunden. Dabei stellt sich bei mir dann die Frage, ob ich manche Stücke nicht mal auf einer Dreadnought speilen sollte. Für die ersten Versuche ist die Takamine ja OK, aber irgendwie bleibt der Wunsch nach einer anderen Gitarre.
Dummerweise sind in den letzten Jahren meine Ansprüche etwas gestiegen. Mitlerweile begleitet mich die Gitarrenmusik seit fast 30 Jahren (mit teilweise sehr langen Unterbrechungen). Seit ca. 5 Jahren spiele ich wieder regelmäßig. Vor 3 Jahren habe ich mir meine erste Oberklasse-Gitarre gekauft (eben jene Crafter für 1000€). Sie hat mir seitdem sehr viel Freude bereitet, und ich freue mich jetzt immer noch jedes mal, wenn ich sie in die Hand nehme. Damals im Geschäft wollte ich sie lieber nicht mit einer Lakewood vergleichen, aus Angst, dass der Wunsch nach einer Lakewood dann zu groß wird. Vor ein paar Wochen habe ich dann mal eine Lakwood M 32 CP probegespielt. Sie ist sicher hochwertiger als meine Crafter und setzt von der Brilianz noch mal gehörig einen oben drauf, aber ich würde mir schwer tun, mein ‚Baby‘ einfach so wegzulegen. Da steht dann der Qualtiätsunterschied gegen die emotionale Bindung, die sich halt so aufgebaut hat ;-).
Bleibt mein aktuelles Problem: Kaufe ich mir eine Dreadnougth, und wenn ja welche? Irgendwie habe ich eine gewisse Schallmauer durchbrochen und will mir eigentlich nur noch eine Oberklassegitarre kaufen. Wenn ich mir eine neue Gitarre kaufe, dann soll die mich eigentlich den Rest des Lebens begleiten. Da landet man dann halt in der Kategorie Martin D-28 oder HD-28 (die Lakwood D 32 klingt für mich zwar eigentlich besser, ist aber zu nah an meiner Crafter dran und die wollte ich ja ergänzen und nicht ersetzen). Damit gelangt man als Alleinverdiener und -ernährer von 3 Kindern (und meine Frau muss ich ja auch miternähren ;-)) in Kategorieen, wo man erstmal ordentlich Schlucken muss (und man seiner Frau einen gehörigen Schrecken einjagt).
Allerdings würde ich lieber noch ein bischen warten und sparen, als mir eine Gitarre zu kaufen, die ich dann doch wieder nach kurzer Zeit ersetzen will.
Wie viele Gitarren spielt man wirklich? Bisher hat eine neue Gitarre bei mir die alte immer komplett ersetzt. Das will ich jetzt eigentlich nicht. Allerdings kann ich leider gar nicht abschätzen, wie intensiv man 2 Gitarren weiter bespielt.
Zum Glück wächst das Geld ja nicht auf den Bäumen, so dass ich ja noch ein wenig Zeit zum nachdenken habe.
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